26. Februar 2021
Koalition schädigt Bonner Veranstaltungslandschaft
Gerade erst hat das Bündnis von Grünen, SPD, Linke und Volt die Arbeit aufgenommen, schon lässt man sich zu ideologischen Einschnitten in das gesellschaftliche Leben unserer Stadt hinreißen.
Am 02. Februar hat die Bonner Bezirksvertretung das Ende für drei wichtige Stadtfeste beschlossen: Bonn leuchtet, das Bonn Fest und der Ostdeutsche Markttag sollen so in Zukunft nicht mehr stattfinden. Das ist ein schwerer Einschnitt in das gesellschaftliche Leben und ein Schlag ins Gesicht des ohnehin von Corona gebeutelten Einzelhandels unserer Stadt.
Die Gründe für die Entscheidung, die Feste in ihrer bisherigen Form aus dem Marktverzeichnis zu streichen, sind dank einer Pressemitteilung der Linkspartei bereits in die Öffentlichkeit getragen worden. Sie sind fadenscheinig und rein ideologisch:
Bonn Leuchtet sei aus ökologischer Sicht untragbar. Faktencheck: Das Fest ist klimaneutral. Außerdem entstehe Lichtverschmutzung, heißt es – in Anbetracht von Straßenlaternen, Autos und den hoffentlich bis dahin wieder leuchtenden Fenstern von Geschäften und Lokalen ist das wohl eher ein Scherz. Wie ein reformiertes Konzept, ein Bonn Leuchtet ohne Beleuchtung, aussehen soll, bleibt unklar.
Das Problem des Bonn Festes? Es sei zu kommerziell. Man wünsche sich eine kulturellere Ausrichtung. Die Essenz: Lieber kein Stadtfest, als eines, von dem die lokale Wirtschaft profitiert. Ein rein kulturelles Fest müsste aber die Stadt bezahlen, auf dahingehende Vorschläge wartet man bisher vergeblich.
Der Ostdeutsche Markttag wiederum trägt den falschen Namen: Die Länder, denen der Markt gewidmet ist, sind schließlich gar nicht mehr ostdeutsch, so die bemerkenswerte Erkenntnis der Koalition. Im Zweifel wird wohl auch diese Attraktion abgeschafft, die jedes Jahr tausende Men-schen aus allen Teilen des Landes nach Bonn gezogen und für kulturellen Austausch gesorgt hat.
Wir als Junge Union Bonn Zentral halten den Beschluss für eine Farce. Besagte Veranstaltungen sorgen schon seit vielen Jahren für positives Aufsehen und haben unsere Stadt ein bisschen lebenswerter gemacht. Die Klangwellen und die Museumsplatzkonzerte mussten bereits weichen, müssen wir uns bald Sorgen um Rhein in Flammen machen?
„Es ist ein Schuss ins Knie der Gewerbetreibenden in der Bonner Innenstadt“, meint auch Jonas Henges (21), der für die CDU in der Bezirksvertretung sitzt: „Gerade nach der Pandemie brauchen wir Anreize für die Bürgerinnen und Bürger, wieder in der Stadt einkaufen zu gehen. Erneut kann man beobachten, wie die linke Mehrheit systematisch die Bonner Innenstadt zerstört.“
Wir hoffen, dass die Koalition ihre Entscheidung am Dienstag in der BV korrigiert. Es ist unverständlich, dass derart offensichtlich ideologische Augenwischerei genügen soll, um beliebte Stadtfeste in Zukunft nicht mehr stattfinden zu lassen. Bonn. Bleibt. Laut! Auch nach der Pandemie!