Bonner Bäder: Stillstand und Blockadepolitik beenden

Nach zwei Bürgerentscheiden steht Bonn vor der scheinbar paradoxen Situation, dass weder die Sanierung eines in die Jahre gekommenen Bades noch der Neubau eines modernen Schwimmbads von der Bürgerschaft gewünscht werden. Beide Entscheidungen sind hinzunehmen und bei den künftigen Planungen zu berücksichtigen. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern verschiedener Interessen wurde beauftragt, bis zum Ende des Jahres 2019 ein neues Bäderkonzept zu erarbeiten. Für die JU ist klar, dass ein solches Konzept nach Jahren des Stillstandes und der Blockaden, die 2018 ihren traurigen Höhepunkt erreicht haben, zwingend notwendig ist. Den bereits vorliegenden Eckpunkten der Verwaltung für ein solches Konzept stimmt die JU in wesentlichen Teilen zu. So ist es richtig, die Belange aller Stadtbezirke zu berücksichtigen und auch die Rolle der Freibäder zu erörtern. Aber ein ganzheitliches Konzept ist notwendig, weshalb alle Beteiligten davon absehen sollten, vorab zahlreiche Einzelmaßnahmen zu fordern, die illusorische Erwartungen wecken und den weiteren Entwicklungsprozess stören. Denkverbote darf es dabei jedoch ebenso wenig geben. Im weiteren Verlauf der Planungen sind folgende Punkte aus JU-Sicht zwingend zu berücksichtigen:

  • Das Schulschwimmen muss über die gesamte Dauer der Planungen hinweg sichergestellt werden.
  • Wir dürfen nicht über unsere Verhältnisse leben. Auch die Schwimmbadfrage muss nachhaltig beantwortet werden. Gegebenenfalls sind daher auch schmerzhafte Einschnitte hinzunehmen.
  • Die Entscheidung über die künftige Bäderlandschaft obliegt dem Rat und seinen gewählten Mitgliedern. Alle relevanten Akteure sind jedoch in den weiteren Planungsprozess einzubeziehen. Wir rufen alle dazu auf, sich konstruktiv und rechtzeitig einzubringen. Dies gilt insbesondere für diejenigen Akteure, die sich bisher vor allem als Blockierer hervorgetan haben.
  • Innovative Lösungen begrüßen wir ausdrücklich. Die Traglufthalle für das Freibad in Friesdorf ist ein gutes Beispiel hierfür, wodurch das Schwimmen in Bad Godesberg (zumindest übergangsweise) auch im Winter ermöglicht wird.
  • Eine Sanierung des denkmalgeschützten Frankenbades als Schwimmbad lehnen wir aufgrund unvorhersehbarer Kosten und nur geringer Attraktivitätssteigerung ab. Hierfür ist eine alternative Lösung zu finden.
     

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